Unfallverhütung Live: Kooperative Radtour mit Stadtverwaltung, Politik & Presse
Bei der zweiten Kooperativen Radtour wurden Radstrecken im Mannheimer Norden gemeinsam mit Verwaltung, Politik, Presse und ADFC aus Sicht der Radfahrenden geprüft – mit Fokus auf Sicherheit, Orientierung und Verbesserungsmöglichkeiten.
Die Kooperative Radtour ist ein gemeinsames Format von Verwaltung, Politik, Presse und ADFC, bei dem Radstrecken vor Ort aus Sicht der Radfahrenden erlebt und bewertet werden. Ziel ist es, Schwachstellen direkt zu erkennen, gemeinsam zu diskutieren und Ansätze für eine sicherere und attraktivere Radinfrastruktur zu entwickeln.
Die zweite Kooperativen Radtour fand am 18.07.2025 statt und es nahmen VertreterInnen aller für den Radverkehr wichtigen städtischen Dienststellen teil: Die Verkehrsplanung, die Verkehrsbehörde sowie der Stadtraumservice waren gekommen und auch die RNV war vertreten. Ebenso konnten aus der Politik Jürgen Dörr (CDU), Dennis Ulas (Linke) und für die ML Veit Lehmann und für die Klimaliste Patrick Bernhagen begrüßt werden. Und nicht zuletzt waren Rhein-Neckar-Zeitung (Link zum Artikel, PDF Version siehe “Medien zum Artikel”) und Rheinpfalz dabei.
Die Kooperative Radtour führte dieses Mal entlang der Hauptverbindung in den Mannheimer Norden – von der Abendakademie über die Kurpfalzbrücke und Waldhofstraße bis zum Luzenberg. Die Strecke verbindet die Innenstadt mit 50.000 Menschen in Sandhofen, Schönau und Waldhof-Gartenstadt sowie mit den Industrieunternehmen Roche, Essity und Benz mit 15.000 Beschäftigten. Das Potenzial für den Radverkehr ist hoch – wenn die Route durchgängig sicher, befahrbar und klar ausgeschildert wäre.
Genau darum ging es: Bei der Kooperativen Radtour werden Strecken in Mannheim gemeinsam aus der Perspektive der Radfahrenden betrachtet. Planung, Verkehrsrecht und Bauausführung sind wichtige Aspekte – doch entscheidend ist, wie sich die Strecke tatsächlich anfühlt. Vermittelt sie Sicherheit oder eher Gefährdung? Bietet sie Orientierung oder sorgt sie für Verwirrung? Kommt man zügig voran oder wird man ausgebremst?
Diese Erfahrungen teilten 25 Teilnehmende, darunter 10 Aktive des ADFC. Zwar war die Strecke relativ kurz, doch es gab zahlreiche Stellen, die Anlass zur Diskussion boten – stets mit dem Fokus auf die Perspektive der Radfahrenden. An jeder Station war Zeit für kurze Gespräche und konkrete Vorschläge, wie sich die Situation sicherer, übersichtlicher und attraktiver gestalten ließe. Nicht alle Ideen lassen sich sofort umsetzen, doch der Perspektivwechsel sorgte mehrfach für Aha-Momente – und zeigte, wie die Strecke künftig fahrradfreundlicher werden könnte, auch um Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmenden zu verringern.
Für die Teilnehmenden wird es, wie im letzten Jahr, eine Dokumentation der besprochenen Punkte geben. Direkt zum Abschluss gab es noch Getränke und Kuchen am 'Platanengarten-Kiosk' sowie weitere Austauschmöglichkeiten. Dies wurde ausführlich genutzt - bei angeregten Gesprächen verging die Zeit wie im Flug und es war schon ca. 17.00 Uhr als sich die letzten Gäste verabschiedeten.
Inhaltlich liegt noch einiges vor uns – doch die konstruktive Stimmung in der Zusammenarbeit stimmt zuversichtlich. Wenn nun auch die nötigen Mittel im nächsten Haushalt bereitgestellt werden, könnten 50.000 Menschen und 15.000 Beschäftigte künftig sicher, orientiert und zügig zwischen Innenstadt, Wohnorten und Arbeitsplätzen unterwegs sein.